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Deutung des Wappenbildes und
der Helmzier

Die erste bekannte Darstellung des Wappens, ein Rad mit
8 Speichen und 16 scharf gezahnten Zacken, ist auf einem Siegel des „S´Hinrici.de.Wedele.Militis“ aus dem Jahr 1303 zu sehen.

Das Rad verbindet den Symbolgehalt des Kreises mit dem Aspekt der Bewegung. Daneben spielt auch die strahlenförmige Anordnung der Speichen eine Symbolprägende Rolle. In den meisten Kulturen erscheint das Rad als Sonnensymbol.

Für das Rad im Wedel - Wappen bestehen vier Deutungen:

1. Sonnenrad
2. Richtrad
3. Mühlrad
4. Das Rad der hl. Katharina von Alexandria

1. Sonnenrad. Am Giebel des pommerschen Zisterzienser-Klosters Colbatz war eine Kupferplatte angebracht. Sie stellte eine weibliche Figur mit rundem Kopf dar, der von einem breiten Strahlenkranz wie Sonnenstrahlen umgeben war. Kopf und Strahlen waren vergoldet, daher der Name „Goldene Frau“. Die benachbarten Wedel aus Cremzow waren die Schutzherren der Mönche des Klosters Colbatz.

2. Richtrad. Mit dem Richtrad wurden im Mittelalter Verbrecher auf grausame Weise hingerichtet. Dieses Wappenbild ist wohl als „Wit-“ oder „Wete-“ Rad wegen dem Gleichklang mit dem Namen gewält worden.

3. Mühlrad. Dazu eine Wappensage bei J.G.Th.Graesse:
Literatur (4) „Geschlechts- Namen- und Wappensagen des Adels Deutscher Nation“, Dresden 1876.

Es sei einst ein Brandenburger Wendenkönig auf der Jagd durch die märkischen Wälder geritten, an seiner Seite ritt Schön - Berta, seine Tochter. Der warme Tag und der scharfe Ritt machte die Jäger durstig. Sie lenkten zu einer Wassermühle und saßen ab. Der Müllersknecht gab der Prinzessin einen Becher mit kühlem Wasser. Sie trank begierig ohne auf das Räderwerk zu achten. Plötzlich war ihr Kleid von dem Mühlrad erfaßt, im nächsten Moment mußte sie mitgerissen werden. Da griff der Müllersknecht mit den Händen in das Rad und hielt es für einen Augenblick auf, währenddessen die Prinzessin das Kleid lösen konnte. Aber seine Hand war gebrochen. Beate weinte um ihn. Da erteilte der König dem wackeren Burschen den Ritterschlag und gab ihm Beate zur Gemahlin. „Zwei schöne Hände gebe ich dir für deine gebrochene“, sagte er, „im Wappen aber führe er das Mühlrad“. Die v.Wedell sind die Enkel des Mannes mit der gebrochenen Hand.

4.  Katharina von Alexandrien.

Dr.Vita v.Wedel: „Das Rad“ Jahrbuch des Fam.-Verbandes der Grafen und Herren v.Wedel, Nr. 3, Sept. 2005, S.79:

Katharina gehört zu den 14 Nothelfern. Das sind Schutzheilige, von denen man in besonderen Nöten Hilfe erwartet.

Dazu gehören z.B.: Barbara, St.Georg, Erasmus.

B a r b a r a  ist die Schutzheilige bei Blitzgefahr, der Artilleristen, der Bergleute.
St.  G e o r g  ist der  Schutzheilige der Krieger, Waffenschmiede der Bauern.
E r a s m u s  Schutzheiliger der Drechsler und Schiffer.

K a t h a r i n a  ist die Schutzheilige der Philosophen. Ihr Tag ist der 25. November. 
Ihre Kennzeichen sind: das Rad mit spitzen Messern, Siegespalme und Buch.
Das Rad wird auf Darstellungen mal in ganzem, mal in zerbrochenem oder halbem Zustand gezeigt.

Nach der Legende soll sie als junge und gebildete christliche Frau während einer Christenverfolgung in einem Glaubensdisput fünfzig Philosophen widerstanden haben. Darauf habe sie der Kaiser auf einem Richtrad, das mit scharfen Messern besetzt war, rädern und später enthaupten lassen. Dies soll sich um 310 n. Ch. in Alexandrien zugetragen haben.
Katharina wurde zu einer der bekanntesten Heiligen. Ihr Zeichen (das „Attribut“), das Symbol, mit dem sie stets dargestellt wurde, um sie für die des Lesens und Schreibens unkundigen Gläubigen kenntlich zu machen, war das Rad mit spitzen Messern.

Dr.Vita v.Wedel führt in ihrer Arbeit mehrere Belege an, dass der Familie v.Wedel Katharina über lange Jahrhunderte sehr wichtig war.

Hier nur dieser Beleg: die Stiftung eines Altars und Seelenmessen in der Kartause Gottesfriede zu Schivelbein(Pommern), durch Heinrich II v.Wedel.
In einer Urkunde von 1443 wird zunächst betont, dass Henning II d.Ä. - „in Betracht des dürftigen Lebens, welches die Karthäuser in Schivelbein führen und dass sie, die Wedels selbst, durch weltliche Geschäfte abgehalten wurden, Gott zu dienen wie sie sollten, ferner die Verbreitung des Dienstes und Lebens Gottes“ - dem Kloster aus väterlichen Erbe „den See Riske, es bestehe aus Hufen, Holz... und den See mit allem Zubehör“ schenkt.
Dafür befehlen sich die v.Wedel „sammt Vorfahren“ der Gebete der Karthäuser und bitten sie in der Kirche einen Altar zu errichten „um ihrer Seelen Seligkeit... wegen allen Wedel´schen, die von Beginn gewesen, jetzt leben und ihrem Geschlechte hinzukommen werden.“
Welchem Heiligen war auf wedelschen Wunsch hin dieser Altar gewidmet worden, welcher übergab man die allumfassende Aufgabe, für der Seelen Seligkeit zu bitten und auf alle Wedel, die geboren wurden und die noch in Zukunft geboren werden? 
E s  w a r  d i e  H e i l i g e  K a t h a r i n a  !
Quelle (12)


 

 

   
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